Getreidegasse

Die Getreidegasse finden Sie unweit vom Salzburger Dom. Es handelt sich dabei um die geschäftigste Gasse Salzburgs, voller teurer Boutiquen und Juweliere Auf den ersten Blick wird offenbar, dass die Zielgruppe an Einkäufern hier weder aus Einheimischen noch aus "gewöhnlichen" Touristen bestehen kann. Die Besucher, die hier einkaufen, sind zumeist wohlhabende Festspielgäste oder reiche Senioren, die in Salzburg ihren Lebensabend verbringen. Dennoch gehört ein Bummel durch die Getreidegasse auch für Studenten auf Interrail-Urlaub zu einem anständigen Aufenthalt in Salzburg.

Historiker sind sich nicht ganz sicher, wie die Getreidegasse zu ihrem Namen kam. Sicher ist lediglich, dass er sich nicht von Getreide ableitet. In dieser Form ist der Name zwar schon seit dem Mittelalter gebräuchlich, allerdings in der Schreibweise "Trabegasse". Verbürgt ist das seit dem Jahr 1150, es bezieht sich wohl auf den regen Fußgängerverkehr, der hier schon seit Jahrhunderten anzutreffen ist.

Die Getreidegasse selbst ist allerdings noch viel älter und war schon zu Zeiten der Römer eine der wichtigsten Durchzugsstraßen durch Iuvavum und in Richtung heutiges Bayern. Das blieb die Getreidegasse auch für Salzburg und so wurde sie zur Grenze zwischen Bürgerstadt und Mönchsstadt.

Soziale Schichtung der Getreidegasse

Hier lebten seit dem Spätmittelalter die "besseren Leute" Salzburgs, die Händler, Ärzte, hohen Beamten. Heute ist die Getreidegasse vor allem deshalb bekannt, weil in ihr das Hagenauerhaus zu finden ist, besser bekannt als Mozarts Geburtshaus. Die Familie Mozart mietete eine Wohnung vom wohlhabenden Händler Lorenz Hagenauer, nach dem auch der kleine Platz vor dem Haus benannt wurde.

Die Familie Kreutzl lebte am Anfang der Getreidegasse, um die Ecke zum Alten Markt. Ihr Haus trägt einen Geschlechterturm und wurde 1407 in das Rathaus der Stadt Salzburg umgewandelt. Dieses Gebäude ist noch heute als "Altes Rathaus" bekannt und zählt zu den markantesten Bürgerhäusern der Stadt Salzburg.

Weiters fand sich in der Getreidegasse ein öffentliches Badehaus für die Armen der Stadt. Diese durften das Bad drei mal im Jahr benutzen, wobei es nicht nur der Hygiene diente, sondern auch der medizinischen Versorgung. Bader waren zugleich Zahnärzte, Apotheker und Heiler. Übrigens lebte auch die Geliebte von Fürst Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau in der Getreidegasse, Salome Alt.

Reinigungstraditionen & Getreidegasse heute

Seit dem Mittelalter wurde die Getreidegasse auf ungewöhnliche Weise gereinigt: Jeden Samstag und jeden Tag vor Feiertagen wurde das Wasser des Almkanals durch die Gasse geleitet, so dass diese geflutet und von allem Unrat gereinigt wurde. Das war auch notwendig, denn die meisten Arkadenhöfe dienten damals als Ställe - heute finden Sie dort Cafes, Souvenirshops und teure Geschäfte.

Heute ist die Getreidegasse oft so verstopft vor lauter Touristen, dass viele sich fragen mögen, ob man hier denn auch leben könne. Man kann: Viele Gebäude sind aufgrund der schlechten Zugänglichkeit mit Autos und der alten Bausubstanz weniger teuer, als man vermuten möchte (die Ausnahme sind natürlich Geschäftsräume vor allem im Erdgeschoß). Wir wissen von mehreren Studenten-WGs direkt in der Getreidegasse und die Miete ist durchaus erträglich (zumindest bemessen am sehr hohen Niveau Salzburgs).

Noch ein Insider-Tipp: In einem der Durchgänge zum Universitätsplatz finden Sie den Balkangrill, der Brutstätte des Bosnas. Diese Salzburger Spezialität wurde einst im Müllner Bräu erfunden; der Schöpfer bezog alsbald aber dieses Lokal in der Getreidegasse, wo seine Nachfolger noch heute die original Bosna verkaufen. Eine Röstbratwurst mit Zwiebel, Curry und Senf in einem Weißbrotwecken - authentisches Salzburger Fastfood in mehreren Variationen. Wenn Einheimische nicht gerade zur Mittagszeit in Richtung Balkangrill traben, dann meiden sie die Getreidegasse aber zumeist.

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Links

http://de.wikipedia.org/wiki/Getreidegasse_%28Salzburg%29
Getreidegasse auf Wikipedia

http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Getreidegasse
Getreidegasse auf dem SalzburgWiki

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