Landeskrankenhaus Salzburg (St. Johanns Spital)

Das Landeskrankenhaus oder St.-Johanns-Spital ist das größte allgemeine Krankenhaus der Stadt Salzburg. Sie finden es im Stadtteil Mülln, am nördlichen Rand der Altstadt. Das Landeskrankenhaus ist Teil der Salzburger Landeskliniken (SALK), einer Gruppe von Spitälern im Bundesland Salzburg, und dank der kleinen Privatuniversität Paracelsus auch eine Universitätsklinik. Das moderne Krankenhaus hat seine Ursprünge in der Barockzeit. Dieser Artikel konzentriert sich auf den barocken Kern der Anlage und wird das Landeskrankenhaus aus Sehenswürdigkeit behandeln. Medizinische und zeitgenössische Aspekte werden hier nur angeschnitten. Beachten Sie bitte auch, dass wir einen eigenen Artikel über die Krankenhauskirche St. Johannes haben.

Das Krankenhaus wurde von Fürst Erzbischof Ernst von Thun und Hohenstein um 1700 gegründet. Der Fürst Erzbischof betrachtete karitative Aktivitäten als sehr wichtig für sein Amt und finanzierte die Stiftung des Krankenhauses aus privaten Mitteln. Damit wurde nicht nur der Bau des Gebäudes, sondern auch die Gehälter der Angestellten und eine jährliche Unterstützung für den Betrieb finanziert. Fürst Erzbischof von Thun und Hohenstein wird dafür in Salzburg immer noch geschätzt.

Der Bau des Krankenhauses erfolgte auf den Grundmauern eines alten Anwesens, dem Grimmingschloss oder Schloss Müllegg. Die Anlage wurde 1704 fertig gestellt, der verantwortliche Architekt war Johann Bernhard Fischer von Erlach. Er baute in Salzburg außerdem noch die Dreifaltigkeitskirche, die Kollegienkirche und die Markuskirche. Das neue Krankenhaus von Salzburg verwendete einen alten Namen - er war schon für das Siechenhaus neben der Kirche St. Erhard im Stadtteil Nonntal verwendet worden.

Das Krankenhaus erstreckte sich in drei Bereiche, wie sich auch heute noch klar von außen erkennen lässt: In einem Flügel befanden sich männliche Patienten, im anderen weibliche; getrennt wurden die Flügel durch die Kirche im Zentrum. Im Jahr 1754 wurde eine Apotheke eingerichtet, die Heilkräuter und andere Substanzen an die allgemeine Bevölkerung verkaufte. Das war eine große Innovation, bis dahin hatten fast nur Adelige und Klöster über Apotheken verfügt.

Im Jahr 1796 trennte das St.-Johanns-Spital die Chirurgie von der Allgemeinmedizin. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Einrichtung modernisiert und erweitert. Zusätzlich zum barocken Hauptgebäude wurden nun Krankenhäuser für Kinder (1890er) und Schwangere (1900) errichtet.

Doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Landeskrankenhaus zur modernen Einrichtung, die heute den barocken Zentralbau umgibt. Eine Periode gewaltiger Expansion dauerte bis 2001 an, als die Chirurgie West als eine der modernsten Chirurgien Österreichs eröffnete. Im Jahr 2004 wurde das Landeskrankenhaus offiziell "Universitätsklinikum"; in diesem Jahr eröffnete die kleine Privatuni "Paracelsus" ihre Pforten für Medizinstudenten. Im Jahr 2009 wurde das Landeskrankenhaus an die S-Bahn angeschlossen, wofür eigens eine Haltestelle erbaut wurde.

Heute weist das Landeskrankenhaus etwa 1.800 Betten auf und behandelt jährlich 48.000 Patienten stationär; die ambulant behandelten Patienten sind deutlich mehr. Es gibt 19 Abteilungen im Landeskrankenhaus, jedes Jahr werden hier etwa 2.300 Kinder geboren.

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