Kehlsteinhaus, Berchtesgaden

Das Kehlsteinhaus ist wohl das berühmteste alpine Ferienhaus der Welt: Das Rückzugsgebiet für Adolf Hitler in den Bergen um Berchtesgaden, unweit von Salzburg. Heute ist das Kehlsteinhaus eine Gedenkstätte und lockt jährlich Tausende Besucher aus aller Welt an.

Einst ein Prestigeobjekt für alliierte Bomber, ist das Kehlsteinhaus heute die wichtigste Tourismusattraktion von Berchtesgaden und erfreut sich vor allem unter englischsprachigen Touristen großer Beliebtheit. Tagesausflüge von Salzburg aus werden von mehreren Reiseunternehmen angeboten, zumeist per Bus mit allen Leistungen inklusive. Solche Pakete sind oft sehr teuer, vor allem, weil der Eintritt ins Kehlsteinhaus alles andere als billig ist.

Das Kehlsteinhaus wurde offiziell eigentlich "Teehaus am Kehlstein" genannt, oder auch "Diplomatenhaus", es war eine Ergänzung zum Berghof, der unter den amerikanischen Besatzern gesprengt wurde. Apropos Amerikaner: Im englischsprachigen Raum wird das Kehlsteinhaus seit eh und je als "Eagle′s Nest" bezeichnet. Es wurde dort schon früh zu einem zweiten Führerhauptquartier stilisiert - zu unrecht, Adolf Hitler weilte nur etwa 10 mal im Kehlsteinhaus. Entworfen wurde es übrigens nach Angaben von Martin Bohrmann, es war ein Geschenk der NSDAP für Hitler - zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1939.

Einrichtung des Kehlsteinhauses

Das Innere des Kehlsteinhauses besteht aus einem Esszimmer, einem Arbeitssalon, einem Wohnraum, einem Zimmer für das Wachpersonal, eine Küche und einen großen Keller. Das wichtigste Dekorelement im Kehlsteinhaus ist Marmor - aus Carrera und vom nahe gelegenen Untersberg, wobei letzteres Dekorgestein eigentlich Kalkstein und kein Marmor ist. Der Kamin wurde vom italienischen Faschisten Benito Mussolini gespendet. Insgesamt ist das Kehlsteinhaus ein Luxusartikel: 30 Millionen Reichsmark ließ sich die Partei den Bau kosten, nach heutigen Maßstäben etwa 150 Millionen Euro.

Die Bauzeit betrug nur etwa ein Jahr. Ab dem Zeitpunkt, an dem der Obersalzberg und die Region um Berchtesgaden in Reichweite alliierter Bomber lagen, hielt sich Hitler nicht mehr dort auf. Das Kehlsteinhaus wurde indes auch tatsächlich zu einem beliebten Ziel für diese Bomber; die es allerdings immer verfehlten: Das Gebäude sitzt mitten auf einer Klippe und hätte direkt getroffen werden müssen.

Das Kehlsteinhaus nach Kriegsende

Nach dem Krieg ging das Kehlsteinhaus in das Eigentum des Landes Bayern über. Die amerikanischen Besatzungstruppen zerstörten die dazugehörigen Kasernen um den Obersalzberg, ebenso wie den Zugang zum Tunnelsystem rund um das Kehlsteinhaus. Auch eine Zerstörung des Kehlsteinhauses selbst wurde erwogen - eine Anlaufstelle für Neonazis sollte so verhindert werden. Lokale Politiker konnten dies verhindern und so wurde schon bald nach dem Krieg aus dem Kehlsteinhaus eine Gedenkstätte und Touristenattraktion.

Das Kehlsteinhaus ist während des Winters geschlossen - meist zwischen November und April. Von Salzburg aus können Sie auch mit öffentlichen Bussen relativ bequem anreisen, und zwar über Berchtesgaden. Vom Eingangsbereich zum Kehlsteinhaus wird Sie ein Aufzug 124 Meter hoch in das eigentliche Gebäude bringen. Die Interieurs des Kehlsteinhauses sind noch im Originalzustand.

Besonders spektakulär ist der Ausblick, den Sie vom Kehlsteinhaus auf die Bergwelt von Berchtesgaden und Salzburg genießen können. An klaren Tagen sehen Sie bis weit nach Tirol und ins Salzkammergut. Das können Sie aber auch von vielen anderen Standpunkten in der Region, ohne einen hohen Eintrittspreis zu bezahlen - dazu kommt, dass das Kehlsteinhaus vor allem in der Hauptsaison oft ziemlich voll ist.

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Weiterführende Links

http://www.kehlsteinhaus.de/
Kehlsteinhaus auf dem Obersalzberg

http://de.wikipedia.org/wiki/Kehlsteinhaus
Wikipedia zum Kehlsteinhaus

http://www.berchtesgadener-land.com/
Region Berchtesgadener Land



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