Adnet

Adnet ist ein Dorf in der Region Tennengau im Salzburg und hat eine Bevölkerung von etwa 3.500 Personen. Bekannt ist es für den sogenannten Adneter Marmor, der zwar aus Adnet ist, aber kein Marmor. Vielmehr handelt es sich dabei und dichten Kalkstein, meistens durchzogen von Fossilien. Adnet hat das Glück, auf den Hinterlassenschaften eines einstmals tropischen Korallenriffs zu stehen. Viel von den tropischen Ökosystemen versteinerte und bietet sich heute als Dekorgestein an. An mehreren Ecken von Adnet gibt es Steinbrüche, wobei die wenigsten heute noch aktiv sind. Die Römer waren vermutlich die ersten, die hier mit dem Abbau von Dekorgestein begonnen haben und die den vermeintlichen Marmor ab dem 2. Jahrhundert für Bauarbeiten einsetzten.
Später machten die vielen Farben und Schattierungen, in denen der Stein gefunden werden kann, den Adneter Marmor sehr populär. Er wurde für den Bau barocker Gebäude in Salzburg exzessiv eingesetzt. Wenn Sie es an die Nawi im Süden der Stadt schaffen, dann werfen Sie einen Blick in die Mensa: Dort wurde ein durchgehendes Stück eines fossilen Korallenstocks angeschnitten, poliert und als Wandverschalung installiert.
Adneter Marmor & andere Attraktionen
Sehr häufig ist auch ein Schachbrettmuster aus steinernen Bodenkacheln. Dabei mischt man zumeist Adneter Marmor mit dem hellen Untersberger Marmor (der übrigens gleichfalls kein Marmor ist). Die Säulen in der Säulenhalle des Österreichischen Parlaments in Wien sind auch aus Adneter Marmor gefertigt. Der Grund für den Stillstand in den meisten Steinbrüchen liegt übrigens weniger an Naturschutzbestimmungen, sondern vielmehr daran, dass Dekorgesteine aus Asien und Lateinamerika selbst inklusive Transport noch viel billiger sind.
Das Dorf Adnet selbst bietet für internationale Besucher relativ wenig. Durch die Nähe zur Stadt Hallein ist es ökonomisch ganz gut aufgestellt, aber auch Landwirtschaft ist ein wichtiger Faktor. Der Name Adnet bedeutet übrigens "liegt am Sumpf", was im 8. Jahrhundert, in dem der Name erste Mals verbürgt wurde, wohl auch gestimmt haben mochte. Heute liegt das Umland von Adnet längst trocken. Die einzige Barockkirche wurde durch ein Feuer im Jahr 1890 schwer beschädigt und im heutigen, nicht sehr schönen neogotischen Stil neu erbaut.
Zwischen 1909 und 1914 wurde das Wiestalkraftwerk erbaut, eines der ersten Kraftwerke des Landes. Es führte dazu, dass Adnet schon sehr früh elektrifiziert wurde und legte den Grundstein für die Entstehung kleinerer Stauseen, die heute attraktive Wanderrouten bieten. Eine Warnung für Fossiliensammler sei in diesem Zusammenhang noch ausgesprochen: Wegen der großen Bekanntheit des Adneter Marmors machen sich viele Gäste der Gemeinde über die Steinbrüche her, oft ohne Einladung. Beachten Sie, dass die meisten Steinbrüche Privateigentum örtlicher Bauern sind, die häufig von Fossiliensammlerleidenschaft wenig begeistert sind.
Die Gemeinden des Tennengaus
Links
http://www.adnet.salzburg.at/
Website der Gemeinde Adnet
http://de.wikipedia.org/wiki/Adnet
Wikipedia über Adnet
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